Der Wilhelmsturm. Das Dillenburger Oranierdenkmal im Kontext. Wissenschaftliche Tagung anlässlich des 150. Jubiläums der Einweihung (29. Juni 1875)

Der Wilhelmsturm. Das Dillenburger Oranierdenkmal im Kontext. Wissenschaftliche Tagung anlässlich des 150. Jubiläums der Einweihung (29. Juni 1875)

Veranstalter
Magistrat der Oranienstadt Dillenburg (Stadtarchiv Dillenburg)
Ausrichter
Stadtarchiv Dillenburg
Veranstaltungsort
Rathaussaal Dillenburg, Rathausstraße 7
PLZ
35683
Ort
Dillenburg
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
13.09.2024 - 14.09.2024
Deadline
30.08.2024
Von
Simon Dietrich

Der Wilhelmsturm wurde 1872-1875 zu Ehren Wilhelms von Oranien, des 1533 hier geborenen "Befreiers der Niederlanden", auf den Ruinen des Dillenburger Schlosses errichtet. Heute ist er das wichtigste Wahrzeichen der „Oranienstadt“ und ein Touristenmagnet insbesondere für niederländische Besucher.

Dieses besondere Denkmal steht im Zentrum einer wissenschaftlichen Tagung, die das Stadtarchiv Dillenburg am 13. und 14. September 2024 im Dillenburger Rathaussaal veranstaltet.

Organisation: Simon Dietrich M.A. (Stadtarchiv Dillenburg) in Kooperation mit Prof. Dr. Holger Th. Gräf, Prof. Dr. Ulrich Ritzerfeld, Dr. Lutz Vogel (alle Hessisches Institut für Landesgeschichte, Marburg)

Der Wilhelmsturm. Das Dillenburger Oranierdenkmal im Kontext. Wissenschaftliche Tagung anlässlich des 150. Jubiläums der Einweihung (29. Juni 1875)

Am 29. Juni 2025 jährt sich die Einweihung des Dillenburger Wilhelmsturms zum 150. Mal. Anders als die meisten seiner Namensvettern ist das weithin sichtbare Denkmal nicht dem Hohenzollern-Kaiser gewidmet, sondern dem „Vater der niederländischen Unabhängigkeit“, Fürst Wilhelm von Oranien, der 1533 in Dillenburg geboren wurde. Heute ist der Turm das wichtigste Wahrzeichen der „Oranienstadt“ und ein Touristenmagnet insbesondere für niederländische Besucher.

Die erstmals 1865 formulierte Idee, auf den Ruinen des Dillenburger Schlosses ein Denkmal zu Ehren Wilhelms von Oranien zu errichten, stieß von Anfang an nicht nur in der näheren nassauischen Umgebung auf großes Interesse, sondern insbesondere auch in den Niederlanden. Nur dank dort gesammelter Spenden konnte der Turm schließlich in den Jahren 1872–1875 errichtet werden.

Der Historiker Wolf-Heino Struck wies bereits 1984 auf eine Besonderheit des Bauwerks hin: Es steche im Vergleich zu den Nationaldenkmälern der Zeit „durch die regionale Bezogenheit und die übernationale Verbindung zu den Niederlanden“ auffallend hervor. Umso erstaunlicher ist, dass bislang kaum über die Geschichte des Denkmals geforscht worden ist.

Die wissenschaftliche Tagung wird Entstehung und Nutzung des Wilhelmsturms aus verschiedenen Perspektiven beleuchten und zudem weitere Oranier-Denkmäler vergleichend in den Blick nehmen. Damit soll erstmals eine breitere Einordnung des Turms in die Denkmallandschaft des 19. Jahrhunderts sowie eine umfassende Kontextualisierung erreicht werden.

Wir bitten aus Platzgründen um Anmeldung bis spätestens 30. August 2024 (archiv [at] dillenburg.de).

Programm

FREITAG, 13. SEPTEMBER 2024

12:00 Uhr Imbiss

12:30 Uhr Grußworte
Gerhard Anders, Erster Stadtrat Dillenburg
Peter Patzwaldt, Vorsitzender Dillenburger Museumsverein e.V. und Geschichtsverein Dillenburg e.V.
Holger Th. Gräf, Hessisches Institut für Landesgeschichte

12:45 Uhr Einführung
Simon Dietrich (Dillenburg)

SEKTION 1: Dillenburg - Von der nassauischen Residenz zum Erinnerungsort Wilhelmsturm
Moderation: Kerstin Renkhoff (Dillenburg)

13:00 Uhr
Das Dillenburger Schloss als nassauische Residenz und seine Zerstörung 1760
Dr. Brigitte Streich (Wiesbaden)

13:30 Uhr
Vom leeren Schlossberg zum Wilhelmsturm: Idee, Initiatoren, Bau und
lokaler Kontext des Oranierdenkmals (1865–1875)
Simon Dietrich M.A. (Dillenburg)

14:00 Uhr
Prinzessin Marianne der Niederlande und das Turmprojekt: Mäzenin zwischen
Familienstolz und Eheskandal
Dr. Hartmut Heinemann (Wiesbaden)

14:30 Uhr Kaffeepause

15:00 Uhr
Der Dillenburger Wilhelmsturm im Spiegel des Historismus
Dr. Wolfgang Alberth (Ohmden)

SEKTION 2: Die Oranierrezeption bis ins 19. Jahrhundert
Moderation: Volkmar Nix (Dillenburg)

15:30 Uhr
Icon of Freedom, Peace and Prosperity. The reception of William of Orange in the Netherlands
Prof. Dr. Lotte Jensen (Nijmegen)

16:00 Uhr
Die Ikonografie Wilhelms von Oranien
Dr. Malena Rotter (Kassel)

16:30 Uhr Ende des Vortragsprogramms

18:30 Uhr Öffentlicher Abendvortrag
Grußwort: Michael Lotz, Bürgermeister Dillenburg

Denkmalkultur im Kaiserreich
Prof. Dr. Winfried Speitkamp (Erfurt)

Anschließend: Empfang der Oranienstadt Dillenburg

SAMSTAG, 14. SEPTEMBER 2024

SEKTION 3: Der Wilhelmsturm im Vergleich zu anderen Denkmälern der Zeit
Moderation: Prof. Dr. Holger Th. Gräf (Marburg)

9:00 Uhr
Das Denkmal mit Aussicht als vaterländisches Bildungserlebnis
Dr. Andreas Martin (Chemnitz)

9:30 Uhr
Oranierdenkmäler in den Niederlanden unter besonderer Berücksichtigung des Schweigers
Prof. Dr. Raingard Esser (Groningen)

10:00 Uhr
Das Wiesbadener Wilhelm-von-Oranien-Denkmal von 1908
Dr. Peter Quadflieg (Wiesbaden)

10:30 Uhr Kaffeepause

SEKTION 4: Der Dillenburger Wilhelmsturm: Nutzung, Tourismus, Rezeption
Moderation: Dr. Jens Friedhoff (Hachenburg)

11:00 Uhr
Der Wilhelmsturm als Museum: Von den „historischen Sammlungen“ zum „oranien-nassauischen Museum“
Dr. Daniel Groth (Dillenburg)

11:30 Uhr
Geschichtstourismus und Wilhelmsturm vor dem Ersten Weltkrieg
Prof. Dr. Angela Schwarz (Siegen)

12:00 Uhr
Wilhelm von Oranien im Nationalsozialismus: Die Oranierfeiern von
1933 in Wiesbaden und Dillenburg
Dr. Katherine Lukat (Wiesbaden)

12:30 Uhr Ausblick
Imbiss

Exkursionsprogramm
14:00 Uhr
Führung durch die Kasematten oder den Wilhelmsturm auf dem Dillenburger
Schlossberg (Teilnahmewunsch bitte bei Anmeldung vermerken)

Kontakt

Stadtarchiv Dillenburg
Bahnhofsplatz 1, 35683 Dillenburg
archiv (at) dillenburg.de

https://dillenburg.hypotheses.org/2800